Was schafft Stärkung und Sicherheit im Alltag
Wichtige Maßnahmen und Grundhaltung
Vortrag am 29.09.2016
Petra Lanzinger, systemisch-therapeutische Gerontoberaterin
Im Jahr 2050 rechnet man mit 2.046.000 dementen Menschen, im Jahr 2000 waren es „nur“ 954.000! Ein rasanter Anstieg, der natürlich Angst macht, der aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit aufzeigt, sich mit dieser Krankheit zu beschäftigen, so Petra Lanzinger, systemisch-therapeutische Gerontoberaterin, die auf Einladung der Hospiz-Gruppe Prien über dieses Thema im katholischen Pfarrsaal einen Vortrag hielt.
Der Umgang mit dieser Krankheit ist nicht nur für den Patienten selbst eine große Herausforderung, sondern ebenso für die nächsten Angehörigen. Demenz, in welcher Form auch immer, bedeutet Abbau der Alltagskompetenzen, der Orientierungs- fähigkeit und vor allen Dingen der Selbstständigkeit. All das wird möglicherweise begleitet von Depressionen, Aggressionen oder Ruhelosigkeit und auch mit einer generellen Störung im Sozialverhalten. Die im Laufe des Lebens erworbenen kognitiven Fähigkeiten gehen mehr und mehr verloren.
Wie kann man dem Patienten helfen? Frau Lanzinger zeigte eine Fülle von Beispielen und Vorschlägen im Bereich des täglichen Lebens auf, um die Welt des dementen Menschen besser zu verstehen. Dazu gehört in erster Linie, ein Einlassen auf Emotionalität, um so dem Patienten Sicherheit und Anerkennung zu geben und ihn da „abzuholen“ wo er sich gerade befindet. Widersprüche im Gespräch oder gar irgendwelche Diskussionen verlaufen ins Leere und verängstigen zusätzlich. Wichtig ist, seinen Selbstwert spüren zu lassen und sein Tun und Handeln da zu fördern, wo es noch möglich ist. Das schafft Vertrauen und unter Umständen sogar Lebensfreude.
Doch trotz aller Fürsorge für den dementen Patienten, darf der pflegende Angehörige sich selbst und seine Bedürfnisse nicht völlig vergessen. Frau Lanzinger warnte eindringlich davor, die eigenen Kräfte zu überschätzen. Damit ist niemandem geholfen. Hilfe und Unterstützung gibt es in vielerlei Form, sei es „nur“ durch Gespräche und Erfahrungsaustausch oder aber z.B. durch Kurzzeitpflege und ähnliche Betreuungsunterstützungen.
Die Angst vor Demenz kann natürlich auch mit diesem Vortrag nicht völlig genommen werden, doch mit guter Aufklärung und einer entsprechenden Grundhaltung kann man von vornherein viele Schwierigkeiten besser angehen und bewältigen.