Seit 20 Jahren gibt es in der Marktgemeinde Prien den Verein „Hospiz-Gruppe Prien und Umgebung e. V.“.
Dieses Jubiläum wurde mit einem Empfang und Konzert im Evangelischen Gemeindezentrum und in der Evangelischen Kirche gefeiert. Die Begrüßung der Ehrengäste und Hospiz-Aktiven nahm Vorsitzender Stefan Scheck vor.
Die Hospizgruppe Prien und Umgebung e.V. wurde am 21.11.2002 gegründet und hat seit ihrer Gründung 486 Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. Die beiden Initiatorinnen für die Gründung der Gruppe waren Frau. Dr. Ute Christophers-Bunge und Frau Ingeborg Altendorfer. Ziel und Aufgabe der Hospizgruppe ist es eine Verbesserung der Situation Sterbender und ihrer Angehörigen herbeizuführen, sowie eine möglichst gute Integration von Sterben und Tod ins Leben zu erreichen. Der Verein bewältigt dies in rein ehrenamtlicher Funktion. Alle Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter sind dabei ausgebildet und werden in einem Grund- und anschließendem Aufbaukurs auf die so wertvolle Arbeit vorbereitet. Derzeit besitzt der Verein ca. 270 Mitglieder.
Ca. 10-15 sind dabei in der Begleitung im aktiven Einsatz tätig. „Wir schenken Ihnen Zeit“, das ist das Motto der Hospizgruppe Prien und Umgebung e. V.
Stefan Scheck verwies in seiner Rede auch auf die mittlerweile sehr wichtige Netzwerktätigkeit, die sich insbesondere auch durch die gute Zusammenarbeit mit dem Jakobus-Hospizverein in Rosenheim zeigt. Seit etwa vier Jahren bilden die beiden Vereine gemeinsam neue Hospizfachleute aus und pflegen auch darüber hinaus eine gute Kooperation.
Grußbotschaft von Alois Glück, Vorsitzender Förderverein Chiemsee-Hospiz
„Die Hospizbewegung ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass wir in diesen Zeiten nicht nur einen von der Technik geprägten Fortschritt haben. Die Basis für die dynamische Entwicklung der Hospizdienste in den verschiedenen fachlichen und organisatorischen Ausprägungen sind die Hospizvereine. In den letzten 20 – 30 Jahren hat sich fast flächendeckend ein Netzwerk der Zusammenarbeit von ehrenamtlichen Hospizbegleitern, Fachkräften der Pflege, spezialisierten Ärzten, ambulanten Diensten und Palliativstationen in den Krankenhäusern entwickelt“ – mit diesen Worten begann die Festrede von Landtagspräsident a.D. Alois Glück,
der Vorsitzender des Fördervereins der Chiemsee-Hospiz ist. Die Grußbotschaft wurde verlesen, nachdem Alois Glück kurzfristig an der Teilnahme verhindert war. Weiters schrieb Alois Glück: „Besonders danken möchte ich für die gute Zusammenarbeit der Hospizvereine in unserer Region. Das war und ist auch die Grundlage und die Motivation für das herausragende Engagement der Kommunalpolitik, den Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Landkreis und Stadt Rosenheim für das `Chiemseehospiz` in Bernau. Als Vorsitzender des Fördervereins Chiemsee Hospiz möchte ich gerade auch in diesem Zusammenhang der Hospizgruppe Prien, und
besonders Stefan Scheck, für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung danken“.
Kommunen, Kirchen und Hospiz – ein gutes Miteinander – Jubiläums-Konzert
Das gute Miteinander zwischen Kommunalpolitik und der Hospizbewegung in der Chiemseeregion zeigt das Hospizhaus in Bernau, das von der Bevölkerung voll angenommen wird. Gemeinden (vertreten unter anderem durch die Zweiten Bürgermeister Gerhard Jell aus Bernau und Michael Anner junior aus Prien) sowie Kirchen (vertreten durch Gemeindereferent Werner Hofmann und Schwester Juliane vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer) würdigten sowohl das Haus als auch die Leistungen der Hospiz-Helfenden in den Privathäusern.
All die Haupt- und Ehrenamtlichen in der Priener und Chiemseer Hospizbewegung, die sich zum Jubiläum einfanden, wurde mit einem musikalischen Leckerbissen belohnt. August Zirner, Sven Faller und Philipp Stauber boten beim Jubiläumskonzert ausgewählte Texte großer Meister im Zusammenspiel mit live gespielter Musik aus Jazz und Blues. Mit Musik und Humor wurde für den feierlichen Anlass ein eigenes Programm konzipiert.
Zur Geschichte: Die Hospizbewegung befasst sich mit der Verbesserung der Situation Sterbender und ihrer Angehörigen sowie der Integration von Sterben und Tod ins Leben. Dazu dient vor allem die Sterbebegleitung im Sinne der Palliative Care. Die Bewegung entwickelt sich seit Ende der 1960er Jahre, ausgehend von England.
Bericht von Anton Hötzelsperger
Fotos: Hötzelsperger/Anner Michael/Stefan Scheck – Eindrücke vom Jubiläumsabend „20 Jahre Hospizgruppe in Prien“